Schutzräume für benachteiligte Kinder und Jugendliche GUT DIETLHOFEN Weilheim in OberbayernEin herzliches „Grüß Gott“ auf Gut Dietlhofen! 2Ein herzliches „Grüß Gott“ auf Gut Dietlhofen! 34 Inhaltsverzeichnis Herzlich willkommen auf Gut Dietlhofen! 05 Die Geschichte von Gut Dietlhofen 06 Übersichtskarte von Gut Dietlhofen 09 Das Tabalugahaus auf Gut Dietlhofen 11 Das Tabalugahaus und seine Einrichtung 12 Das Tabalugahaus: Aktivitäten und Exkursionen 15 Spiel- und Multifunktionsplatz 16 Das Tiergehege 18 Begegnung bedeutet Bewegung 22 Das Gemüseprojekt 24 Das Bienenprojekt 27 Das Gästehaus 31 Die Hofkirche 33 Die Landwirtschaft 34 Der Hofladen 37 Partner auf einen Blick 40 Ziele der Peter Maffay Stiftung 41 Förderpate werden 41 „Kinder haben es nicht in der Hand, in welche Lebensumstände sie hineingeboren werden. Wir helfen Kindern, die in Not geraten sind. Bitte helfen auch Sie!“ (Peter Maffay)5 Herzlich willkommen auf Gut Dietlhofen! Gut Dietlhofen ist ein Ort, der sich schwer mit Worten beschreiben lässt. Denn er verkörpert für jeden etwas anderes – abhängig davon, was derjenige dort zu finden hofft. Für Peter Maffay ist es ein „magischer Ort“ der Ruhe, Stille und Nähe zur Natur. Für die Bisons und die anderen Tiere des Hofes ein artgerechtes Zuhause. Für die Gutsmitarbeiter, die den landwirtschaftlichen Betrieb unterhalten, ist es ihre tägliche Arbeits- und Wirkungsstätte. Für Besucher der Hofkir- che (unabhängig von ihrer Religion) ein Raum für die Andacht. Für die Universität Würzburg ein wichtiger Standort für ihr Bienen-Forschungsprojekt. Für die Peter Maffay Stiftung und all ihre Mitarbeiter ist Gut Dietlhofen Zentrum und Drehschei- be der Aktivitäten. Und – am allerwichtigsten: Für benachteiligte und traumatisierte Kinder ist es ein Ort, an dem sie für eine Zeitlang Urlaub von ihrem belastenden Alltag machen können. Das 70 Hektar große Gut bei Weilheim in Oberbayern wurde 2015 von Peter Maffay erworben und von Anfang an für die Aktivitäten der Peter Maffay Stiftung zur Verfügung gestellt. Für den landwirtschaftlichen Betrieb und den Hofladen wurde eigens die Peter Maffay Stiftung Betriebs GmbH gegründet. Was mit zahlreichen Naturprojekten für Schulklassen aus dem Umland, Zeltlagermöglichkeiten für Pfadfinder und dem Verkauf regionaler Erzeugnisse aus der Landwirtschaft begann (Gut Dietlhofen ist seit den 1980er Jahren ein zertifizierter Biohof, seit 2011 tragen seine Produkte das Bioland-Siegel), ist inzwischen ein rundes Konzept, in dessen Zentrum die Werte der Marke Tabaluga stehen. Das Herzstück des Anwesens, das Tabalugahaus, wurde im Frühjahr 2018 seiner Bestimmung übergeben. Seither verbringen dort Kinder- und Jugendgruppen mit ihren Begleitern Erlebnisaufenthalte vor der idyllischen Kulisse der nahe gelegenen Berge und des Dietlhofer Sees. Wir hoffen, Ihnen auf den folgenden Seiten einen kleinen Eindruck von den zahlreichen Facetten Gut Dietlhofens ver- mitteln zu können. Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, besuchen Sie doch einfach unseren Hofladen, unseren Herbst- oder Weihnachtsmarkt oder nehmen Sie eine kleine Auszeit bei selbst gebackenem Kuchen in unserem Hofcafé. – Wer weiß, vielleicht begegnen Sie dabei sogar einem Bison, der gleich nebenan auf der Wiese grast … Weitere Infos über Gut Dietlhofen, unsere Stiftungsarbeit und die Philosophie der Peter Maffay Stiftung finden Sie unter www.petermaffaystiftung.de und www.gut-dietlhofen.de6 Die Geschichte von Gut Dietlhofen Gut Dietlhofen kann auf eine sehr lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Urkundlich erwähnt wird der Name erstmals im Jahr 1160, jedoch gibt es aufgrund von Gräberfunden unweit des Hofes Hinweise auf eine Besiedelung bereits in frühchristlicher Zeit. Die Via Raetia, eine alte Römerstraße, führte ganz nah am Gelände des heutigen Guts vorbei. Über die Jahrhunderte wechselte Gut Dietlhofen wiederholt den Besitzer, immer wieder wurde es von Klostergemeinschaften bewirtschaftet. Im 14. Jahrhundert fanden hier feierliche Gerichtsverhandlungen statt, sehr ungewöhnlich für einen Einödhof. Das Gutshaus wurde wohl um 1693 in seiner ersten Form erbaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Gut Dietlhofen weithin bekannt für seine großen Viehmärkte, zu denen Bauern und Händler aus der ganzen Gegend anreisten. 1933 wurde der Hof von Ursula und Hans-Karl von Mangoldt erworben, die hier Zuflucht vor dem nationalsozialistischen Re- gime fanden. Ursula von Mangoldt war die Nichte Walther Rathenaus, des 1922 ermordeten jüdischen Reichsaußenministers. Bis ins hohe Alter pflegte sie Kontakte zu weltbekannten Künstlern, Wissenschaftlern, Geistlichen und Politikern, von denen sie viele auf Gut Dietlhofen willkommen hieß. Nach dem Tod Hans-Karl von Mangoldts wurde Gut Dietlhofen im Jahr 1973 von Alfred Wenig erworben. Er war ein Forschergeist, der sich bereits in den 1970er Jahren der biologischen Landwirtschaft zuwandte – in einer Zeit also, in der naturnahe Bewirtschaftung, Verzicht auf Kunstdünger und Pestizide etc. noch auf viel Spott und Unverständnis trafen. Mitte der 1980er Jahre stellte Alfred Wenig wegen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl die Bewirtschaftung ein, die Landwirtschaft ruhte bis zu seinem Tod. Dennoch wurde der Bestand immer sorgsam gepflegt. Aufwen- dige Schutzmaßnahmen für alte Bäume und Biotope und die Pflanzung von Mischhecken und Alleen haben Gut Dietlhofen zu einem idyllischen Fleckchen Erde mit großem Tier- und Pflanzenreichtum gemacht. Alfred Wenig verstarb im Jahr 2009, als Erbin von Gut Dietlhofen setzte er seine Stiftung, die „Golden Kreuz Mission“, ein, die später in „Nehemiah Gateway Services gGmbH“ umbenannt wurde. Von ihr erwarb Peter Maffay das Gut im Herbst 2015. ca. 1905 - 1910 ca. 1914 7 ca. 1905 - 1910 ca. 1914 ca. 191927 14 12 23 25 26 24 16 827 15 13 18 21 20 22 19 17 11 1 4 2 3 5 6 7 8 9 10 9 Legende Übersichtskarte von Gut Dietlhofen Kirche/Seminarräume •• Ehemaliger Schafstall Tabaluga Kinderhaus Voltigierplatz Begegnungshaus/Verwaltungsbüro Ehemalige Stallungen Gästehaus, Tiergehege Backhaus Spiel- und Multifunktionsplatz Hühnerstall Tipidorf Bisonstall/Maschinenhalle Dietlhofer See Materialienhof Biogemüsefeld, auch zum Selberernten •• Heustadl Gewächshaus •• Bienenforschungsprojekt Löschteich mit Forellen Wasserhaus Hofladen •• Bio-Obst- und -beerenplantage Artesischer Brunnen Mobiler Hühnerstall Pferdestall/Remise Zufahrtsstraße Pferdekoppel •• = Öffentlicher Bereich 115 216 317 418 519 620 721 822 923 1024 1125 1226 1327 14Next >